Insgesamt 84 „Super-Azubis“ (44 aus dem Hochsauerlandkreis und 40 aus dem Kreis Soest) und 26 Weiterbildungsabsolventen (14 aus dem HSK und zwölf aus dem Kreis Soest) sind im September von der IHK Arnsberg für ihr starkes Abschneiden gewürdigt worden. Sie alle haben in ihren Abschlussprüfungen 92 oder mehr Punkte erreicht und erhielten nun aus den Händen von den IHK-Vizepräsidenten Julia Wulf und Ekkehart Schieffer ihre Ehrenurkunde.
Traditionell fand der Festakt der Bestenehrung für den Hochsauerlandkreis im Jagdschloss in Arnsberg-Herdringen statt. „Herzlich Willkommen in Ihrer Zukunft. Sie haben beste Voraussetzungen für Ihren weiteren beruflichen Weg geschaffen und allen Grund stolz auf sich zu sein. Wer 92 Punkte oder mehr geholt hat, der hat bewiesen, dass Lernen Spaß macht“, sagte Julia Wulf in ihrer Laudatio und ergänzte: „Ihnen stehen nun viele Türen und Karrierewege offen. Nutzen Sie Ihre Chancen. Wir, die Unternehmen, freuen uns jedenfalls auf Sie!“ Zu den weiteren Gratulanten gehörten IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte, Klaus Bourdick (IHK-Geschäftsbereichsleiter), Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner sowie die stellvertretende Landrätin Hiltrud Schmidt.
Im Rittergut Störmede in Geseke wurde die Ehrung für den Kreis Soest durchgeführt. „Sie haben eine außergewöhnliche Leistung hingelegt und können stolz darauf sein. Sie haben gezeigt, dass Lernen Spaß machen kann und sich Leistung auszahlt“, sagte Ekkehart Schieffer und ergänzte: „Wer viel lernt, und viel leistet, der hat auch etwas Besonderes verdient.“ Neben Schieffer waren IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte auch Susanne Schulte-Döinghaus (stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Geseke) und Markus Patzke (stellvertretender Landrat). Als Moderatorin war jeweils Lisa Plum von der IHK Arnsberg im Einsatz, die den Absolventen in kleinen und amüsanten Gesprächsrunden viele Anekdoten entlocken konnte.
Beide IHK-Vizepräsidenten hatten aber nicht nur für die Geehrten lobende Worte übrig. Die Unternehmer dankten auch den zahlreichen Unterstützern der Ausbildungs- und Weiterbildungsbesten. Dazu gehörten Familien, Freunde, die Ausbilder in den Unternehmen sowie Berufsschullehrer- und lehrerinnen. Außerdem hob Julia Wulf den ehrenamtlichen Einsatz der zahlreichen Prüferinnen und Prüfern hervor, die sich in den 130 Ausschüssen engagieren. „Ohne sie würde das duale Bildungssystem nicht funktionieren“, sagte Julia Wulf. Ekkehart Schieffer erklärte: „Sie alle sorgen dafür, dass wir in der dualen Ausbildung so erfolgreich sind. Wir werden für dieses System in vielen anderen Ländern beneidet.“ Sowohl Wulf als auch Schieffer gaben den Nachwuchskräften den Ratschlag neugierig zu bleiben und sich weiterzubilden.
Foto: Wolfgang Detemple
Im Rittergut Störmede in Geseke wurden 40 Auszubildende und zwölf Weiterbildungsabsolventen aus dem Kreis Soest sind im Rittergut Störmede ausgezeichnet und erhielten von IHK-Vizepräsident Ekkehart Schieffer (3. v.l.) ihre Ehrenurkunde.
Abwechslungsreiche Ausbildung
Zu den „Super-Azubis“ aus dem HSK darf sich auch Lukas Schnell aus Arnsberg-Bruchhausen zählen. Der 22-Jährige absolvierte nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der Westnetz GmbH. Dass es eher ein Ausbildungsberuf mit handwerklichem Schwerpunkt werden sollte, stand für Lukas Schnell schon früh fest. „Ich war schon immer handwerksinteressiert und habe früher bei meinem Opa an Maschinen herumgeschraubt und auch viele Autos repariert. Meine Großeltern haben mich handwerklich geprägt und auch meine Eltern waren dafür, dass ich diese Ausbildung mache“, erzählte Lukas Schnell und fügte hinzu: „Die Ausbildung war sehr abwechslungsreich und man hat auch viele Freiräume bekommen.“ Während seiner Ausbildung durchlief er alle Abteilungen im Unternehmen und musste zudem ein dreimonatiges Pflichtpraktikum im Handwerk absolvieren. Mehr als zwei Monate machte Lukas Schnell beim Kabelmesswagen, der die erforderlichen Kabelstrecken für die Stromversorgung kontrolliert, Station und ist dort nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Lehre auch geblieben. „Mir hat es schon während meiner Ausbildung wegen der Abwechslung dort so gut gefallen.“ Weitere Pläne hat der „Super-Azubi“ auch schon. Als nächstes soll bei Lukas Schnell der Industriemeister Elektrotechnik folgen.
Durch Zufall kaufmännische Ausbildung begonnen
Eine der besten Auszubildenden im Kreis Soest ist Carolin Bruns. Die 24-Jährige absolvierte beim LWL - Förderzentrum für blinde und sehbehinderte Menschen in Soest eine Ausbildung zur Fachpraktikerin für Bürokommunikation. Eher durch Zufall hat sie diese Ausbildung begonnen. „Nach einem absolvierten Praktikum bei meinem Onkel, konnte ich mir einen kaufmännischen Beruf vorstellen. Und nachdem es mit einem anderen Berufswunsch nicht geklappt hat, habe ich mich dafür entschieden“, erzählte Carolin Bruns. Bereut habe sie ihre Wahl nicht. Ganz im Gegenteil. Während ihrer Lehre sagten ihr vor allem die Bereiche Rechnungswesen, Einkauf und Verkauf zu, weil diese Stationen viele Kundenkontakte beinhalteten. „Es war mir immer wichtig einen Beruf zu finden, bei dem man mit Menschen in Kontakt ist. Ich bin keiner, der sich den ganzen Tag im Büro verschanzt“, sagte Carolin Bruns. Für sie geht es nun direkt mit der nächsten Ausbildung weiter, als Kauffrau für Büromanagement beim LWL. Dank ihrer Vorbildung konnte sie dort schon mit dem zweiten Lehrjahr starten.
Selbstständigkeit als Ziel
Bereits einen weiteren Baustein in ihrer beruflichen Laufbahn hat Celine Onofrietti aus Arnsberg gesetzt. Sie ist eine erfolgreiche Absolventin zur Geprüften Wirtschaftsfachwirtin und begann ihre Weiterbildung bereits während ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Versicherung und Finanzen. „Ich wollte etwas anderes machen und habe mich für den Wirtschaftsfachwirt entschieden, da dieser ein Allrounder ist“, sagte Celine Onofrietti. Nicht ohne Hintergedanken hat sich die 26-Jährige für diesen Bildungsgang entschieden, denn sie möchte sich später einmal selbstständig machen. Zwei Jahre lang hieß es zweimal wöchentlich im Unterricht „büffeln“ für das ersehnte Ziel. „Das war hart. Ich hatte nebenher noch ein Kleingewerbe im Social Media-Bereich eröffnet. Eine besondere Herausforderung war das Fach Recht und Steuern, weil ich da vorher keinen richtigen Bezug hatte. Ich habe aber den Ehrgeiz aus mir herausgekitzelt und es total Spaß gemacht“ berichtete sie und ergänzte: „Nun möchte den Betriebswirt angehen, da ich noch eine Stufe höher kommen möchte.“
Lerngruppe überzeugt zur Weiterbildung
Ebenfalls etwas weiter in der beruflichen Laufbahn ist Marius Manke. Der 31-Jährige wurde im Rittergut Störmede als einer besten Weiterbildungsabsolventen im Kreis Soest geehrt. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und einer Weiterbildung zum Industriemeister Licht und Beleuchtung, absolvierte Marius Manke noch den Geprüften Technischen Betriebswirt. Dabei war zunächst nicht klar, dass noch eine weitere Weiterbildung hinzukommen sollte. „Mein Meister sagte, dass sie sehr gut mich wäre. Am Ende hat mich auch meine Lerngruppe überzeugt, dass ich mich unbedingt anmelden soll. Es war die richtige Entscheidung“, berichtete Marius Manke. An seine Lerngruppe während der Weiterbildung erinnert sich der erfolgreiche Weiterbildungsabsolvent gerne zurück. „Wir waren wirklich eine tolle Gemeinschaft und haben uns sehr gut ergänzt. Ich hatte den kaufmännischen Hintergrund und die anderen den technischen. Außerdem konnten wir uns gegenseitig motivieren.“ In seinem Ausbildungsbetrieb ist Marius Manke bereits seit zehn Jahren und wird dort auch weiter bleiben. Der Plan ist, dass er in Zukunft die Leitung in der Qualitätskontrolle übernehmen soll.