Vitale Innenstädte 2024: Bad Sassendorf


Gute Noten für Bad Sassendorfs Zentrum – Veranstaltungen besonders beliebt


Bei der deutschlandweiten Umfrage „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung konnte sich Bad Sassendorf bei der Gesamtattraktivität 2024 von einer „Drei plus“ (2,7) auf eine „Zwei minus“ (2,3) steigern. Die Umfrage wurde bereits zum 6. Mal unter Federführung der IHK Arnsberg und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung durchgeführt. Der Kurort war jetzt zum vierten Mal in Folge dabei.

Nachdem 2022 der Blick der Besucher etwas kritischer auf Bad Sassendorfs Zentrum ausgefallen war, konnte 2024 an die guten Noten aus den Vorbefragungen angeknüpft werden. „Die guten Noten bestätigen uns darin, mit der aufwändigen Erneuerung von Kurpark und Zentrum den richtigen Weg gegangen zu sein“, freut sich Bürgermeister Malte Dahlhoff.

Nachdem bei der Befragung 2022 der überwiegende Teil der Befragten (65 %) aus Bad Sassendorf selbst stammten, wurden 2024 deutlich mehr Auswärtige (56 %) befragt. „Ein Wert, der repräsentativer für Bad Sassendorf als Kurort sein dürfte“, bewertet Wirtschaftsförderin Ricarda Kroll diese Zahl. „Erfreulich ist auch, dass Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch darüber hinaus bei der Befragung angetroffen werden konnten“, so Kroll weiter.  Das Durchschnittsalter der Befragten lag mit 55,8 Jahren (2022: 56,2) erneut deutlich über dem Ortsgrößendurchschnitt (48,1), was angesichts der Bevölkerungsstruktur Bad Sassendorfs sowie des in der Regel höheren Altersdurchschnitts von Kurgästen und Reha-Patienten zu erklären ist.

Nach der befriedigenden Benotung der Gesamtattraktivität (2022: 2,7, 2024: 2,3) als auch von Aufenthaltsqualität/Ambiente/Flair (2022: 2,6, 2024: 2,2) 2022 erhält das Zentrum Bad Sassendorfs bei der aktuellen Befragung überwiegend gute Noten. Stephan Britten, Teamleiter Branchen der IHK Arnsberg, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die 2022 mehrheitlich befragten Einwohner einen etwas kritischeren Blick auf ihren Heimatort hatten als die jetzt überwiegend befragten Gäste, was auch in bei der aktuellen Befragung erneut zu beobachten war. „Insofern sollte auch ein Augenmerk auf etwaige Gründe hierfür und ein noch stärkeres Binnenmarketing gelegt werden, um Einwohner zu „Fans“ und Markenbotschaftern des eigenen Ortes zu machen“, regt Britten an.

Besonders positiv wird erneut die Fußgängerfreundlichkeit (Schulnote 1,8), bewertet, aber auch Autofreundlichkeit (2,2), Parkmöglichkeiten (2,4) Fahrradfreundlichkeit sowie Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln (2,4) werden positiv bewertet.  Insofern erhält Bad Sassendorf über alle Verkehrsmittel hinweg gute Noten, wobei nach wie vor der Pkw das Verkehrsmittel der Wahl ist (55,1 %). Ebenfalls deutlich positiver im Vergleich zu 2022 werden auch die Grünflächen/Stadtbegrünung (Schulnote 1,8) sowie Sauberkeit und Sicherheit (jeweils Schulnote 1,9) bewertet.

Olaf Bredensteiner, Leiter Gäste-Information & Marketing Bad Sassendorf, freut sich besonders über die im Vergleich zu den Vorbefragungen deutlich positivere Bewertungen der touristischen Attraktivität (Schulnote 2,4) und des Veranstaltungsprogramms in Bad Sassendorf (Schulnote 1,9): „Dies zeigt uns, dass wir hier mit den richtigen Angeboten und Veranstaltungsformaten auf eine hohe Zustimmung treffen.“

Und auch die erneut positive und im Vergleich zu den Vorbefragungen nochmals bessere Bewertung der Gastronomie im Kurort (Schulnote 2,0) ist erfreulich: „Bad Sassendorf verfügt als Kurort im Vergleich zu Orten gleicher Größe über ein überdurchschnittliches Gastronomieangebot, wovon nicht nur die Gäste, sondern auch die Einheimischen profitieren und dies auch entsprechend positiv bewerten.“

„Und erfreulich ist auch, dass die Besuchsgründe für das Zentrum vielfältig sind: ob Einkaufsbummel, Dienstleistungen, Gastro, Freizeit- und Kultur oder einfach nur verweilen – nahezu alle Angebote werden im Vergleich zum Ortsgrößenangebot häufiger als Besuchsgrund genannt“, ergänzt Bettina Zobel, seit 2024 Bad Sassendorfs Citymanagerin. Und dies schlägt sich auch im Vergleich zum Ortsgrößendurchschnitt überdurchschnittlichen Ausgabeverhalten nieder: 38,6 Prozent der Befragten wollten 50 Euro oder mehr im Ort lassen (Ortsgrößendurchschnitt: 27,0 %), und dies, obwohl etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52,5 %) angab, im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr Budget zur Verfügung zu haben.

Das nach wie vor ausschließlich inhabergeführte Einzelhandelsangebot wird im Vergleich zu 2022 etwas besser, mit einer Drei Plus, bewertet, und ist mit knapp 50 Prozent nach wie vor der Hauptgrund für einen Besuch des Bad Sassendorfer Zentrums. Auffällig im Vergleich zur Vorbefragung ist aber, dass über ein Drittel der Befragten voraussichtlich keines der Geschäfte im Ort aufsuchen werden, was allerdings mit der Vielfalt an Besuchsgründen zu erklären ist. Volker Stein, Vorsitzender des Tourismus- und Gewerbevereins, bewertet es durchaus positiv, dass es gelungen ist, trotz der vielfältigen Herausforderungen für den Einzelhandel wie Konsumzurückhaltung und Onlinehandel, ein so großes und individuelles Einzelhandelsangebot in Bad Sassendorf zu halten. Citymanagerin Bettina Zobel ergänzt: „Umso wichtiger ist es, intensiv mit allen Beteiligten daran zu arbeiten, dass dies auch so bleibt. Hier unterstützen wir zum Beispiel mit individueller Beratung oder durch gemeinsame Veranstaltungen mit der IHK, zum Beispiel zur Sensibilisierung der Immobilieneigentümer oder zur Digitalisierung für Händler praxisnah und zum Anfassen.“ Zur Verstetigung dieser Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf die zunehmend schwierigere Situation im Einzelhandel freuen sich die Beteiligten über die Entwicklung von Haus Hellweg – mit für das Zentrum wichtigen Frequenzbringern.

Wrona/IHK
Foto: Wrona/IHK

Detaillierte Auswertung

Die Auswertung für die Innenstadt von Bad Sassendorf gibt es hier.