22.11.23: Klimaschutz, Weiterbildung und Kosteneinsparung gehen Hand in Hand

20 Auszubildende aus zehn Unternehmen präsentierten erfolgreich ihre Energiescout-Projekte beim diesjährigen Wettbewerb der IHK Arnsberg. Die Vielfalt der vorgestellten Projekte beeindruckte die Jurymitglieder. Die Auszubildenden präsentierten zehn Projekte, in denen Ressourcen effizient eingesetzt und gespart werden können. Von der Installation einer Photovoltaik-Anlage über die Nutzung von Abwärme für die Heizung weiterer Gebäude bis zur Mitarbeitersensibilisierung und der Optimierung von Produktionsprozessen – die Energie-Scouts zeigten erneut ihre Kreativität und Innovationskraft.

Insgesamt können durch die vorgestellten Projekte jährlich 5.343 Mio. kWh (5,34 Megawatt) Energie, 814.000 Euro Energiekosten sowie 1,6 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Ihr aktiver Beitrag zum Klimaschutz und die erzielten Energieeinsparungen zeigen nicht nur das große Engagement der Azubis, sondern helfen konkret dabei, beträchtliche finanzielle Ressourcen für die beteiligten Unternehmen einzusparen.


Kevin Becker und Fabian Laxa von EGGER aus Brilon überzeugten die Jury

Der erste Platz ging an Kevin Becker und Fabian Laxa von der Firma EGGER Holzwerkstoffe aus Brilon. Ihr Projekt zur Optimierung der UV-Bestrahlung in der Kantenproduktion ermöglicht Einsparungen von 9.000 Euro und 29 Tonnen CO2 pro Jahr. Sie bauten eine Versuchsreihe auf und reduzierten den Energieeinsatz bei gleichbleibender Qualität der Ergebnisse. So konnten ohne den Einsatz von finanziellen Mitteln, Ressourcen eingespart werden. Weitere Versuche sollen folgen und die Energieeffizienz weiter verbessern. Im kommenden Jahr wird dieses Projekt in den Wettbewerb mit Energie-Scout-Projekten der 60 bundesweit beteiligten IHK-Bezirke gehen.


Zweiter Platz für Leif Schwätter und Batuhan Türedi von Martinrea Honsel, Meschede

Den zweiten Platz sicherten sich Leif Schwätter und Batuhan Türedi von der Firma Martinrea Honsel aus Meschede. Durch die Installation eines Frequenzumrichters in der Filteranlage helfen sie dem Unternehmen jährlich 488.000 kWh und 100.000 Euro einzusparen. Der Jury gefiel besonders, dass auch Fördermöglichkeiten des Bundes berücksichtigt wurden.


Paula Schäfer und Noah Deese von WHW Hillebrand aus Wickede holen den dritten Platz

Die Auszubildenden von WHW Hillebrand aus Wickede überzeugten die Jury mit ihrem Beitrag zur Energiegewinnung aus Abwassernutzung. Durch das innovative Projekt können beeindruckende 368.000 Euro Energiekosten pro Jahr eingespart werden. Die Investitionen für die Umstellung rechnen sich bereits nach knapp zwei Jahren.

Auch wenn Sieger gekürt wurden: Gewonnen haben alle teilnehmenden Azubis. Sie gewannen Erfahrungen im Bereich Energie- und Ressourcenschutz. Darüber hinaus wurden ihre Fähigkeiten im Projektmanagement und in der Präsentation von Projekten geschult. Und die Unternehmen gewinnen auch. Sie sparen Ressourcen und Geld.

Die IHK Arnsberg freut sich auf weitere erfolgreiche Projekte im kommenden Jahr. Auch dann wird es wieder darum gehen, Energie- und Ressourceneffizienz in den Unternehmen zu steigern. Dabei spielt es keine Rolle welcher Ausbildungsberuf von den Azubis erlernt wird. Vom Bürokaufmann über den Anlagenmechaniker bis zum Mechatroniker und Verfahrenstechnologen war auch der Jahrgang 2023 wieder interdisziplinär besetzt. Interessierte Betriebe können sich schon jetzt für den Jahrgang 2024 anmelden bei Franziska Fretter (fretter@arnsberg.ihk.de) oder Lars Morgenbrod (morgenbrod@arnsberg.ihk.de).


Die weiteren Energie-Scout-Projekte finden Sie nachfolgend:

 

Effiziente LED-Beleuchtung für Arbeitsplätze in der Produktion bei EGGER in Brilon

Das zweite Azubi Team der Firma EGGER in Person von Artur Miller und Kilian Jänsch stellte eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme vor. In zwei Produktionshallen werden Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchten ersetzt. Das bedeutet jährlich 131 Tonnen weniger CO2 und entspricht 29.000 Euro Kostenersparnis.


Justus Nöggerath vom Unternehmen Cosack Druck und Verpackung aus Arnsberg-Neheim

Smarte Wärmeverteilung im Betrieb? So geht’s: Eine Wärmerückgewinnungsanlage fängt überschüssige Wärme der Druckmaschinen auf und leitet die Wärme betriebsintern weiter, um eine Produktionshalle zu heizen. Pro Jahr können damit 100.000 kWh Energie eingespart werden.


Becker Druck aus Arnsberg mit den Auszubildenden Mathis Müller, Sarah Schmidt und Lucy Kriebisch

Die Mitarbeitersensibilisierung stand im Fokus ihres Energie-Scout-Projekts. Die Azubis entwickelten eine Wort-Bild-Marke sowie mehrere Plakate, um verschiedene Einsparmaßnahmen anzuregen. Beispielsweise geht es darum, Standby-Verbräuche zu reduzieren, Arbeitswege nachhaltig zu gestalten, Papiervorräte abzubauen oder nachhaltig zertifiziertes Papier einzusetzen.


Biomühle Eiling aus Warstein ist stolz auf Verfahrenstechnologe Lukas Stute

Durch eine Optimierung der Saugpneumatik konnte das Team um den Auszubildenden Lukas Stute eine jährliche Energieeinsparung in Höhe von 26.700 kWH erzielen und dies ohne zusätzliche Kosten. Weitere Maßnahmen, wie eine bessere Abdichtung der Schaugläser, sind darüber hinaus in Planung.


SEVERIN Elektrogeräte: Wie sieht nachhaltiges Produktdesign aus?

Einen anderen Weg gingen die Auszubildenden Marie Zündorff und Elias Grobe der Firma SEVERIN aus Sundern. Sie entwickelten eine nachhaltig designte Kaffeemaschine. Dabei geht es primär darum, Aspekte der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen. Dazu zählt, den Materialeinsatz zu reduzieren, die Reparierfähigkeit zu erhöhen und Recyclingkomponenten einzusetzen.


Hochsauerlandwasser aus Meschede: Nachhaltige Stromerzeugung durch Photovoltaik

Ferhat Akyigit und Benno Ortmann überzeugten durch eine sehr anschauliche und unterhaltsame Präsentation. Sie planen eine PV-Anlage am Standort „Am Enschede“ in Winterberg zu installieren. 4 Tonnen CO2 können so pro Jahr eingespart werden.


Infineon aus Warstein – grüner Photovoltaik-Strom für Elektrofahrzeuge

Auch die Azubis Jennifer Hilbert und Felix Meinold von der Firma Infineon aus Warstein planen eine PV-Anlage. Ein Mitarbeiterparkplatz soll mit PV-Modulen überdacht werden. Auf einer Fläche von knapp 8.000 m2 soll die PV-Anlage gut 1.350 kWh grünen Strom pro Jahr produzieren und so 290.000 Euro pro Jahr einsparen helfen.